Klimawandelleugner verschleiern ihre umweltfeindlichen Aktivitäten durch Gründung von Tarnorganisationen oder Scheinfirmen. Direkte Angriffe auf die Klimawissenschaft schaden dem Image, weil Menschen den Zusammenhang zwischen Eigeninteressen und fragwürdigen Zielen erkennen.
Interessiert Sie wer die Handwerker der Leugnungsmaschinerie sind?
Dann lesen Sie weiter.
Getarnte Institute und Organisationen im Auftrag der Klimawandelleugner
Als Antwort auf das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) wurde 1989 die Global Climate Coalition (GCC) gegründet. Diese frühe Scheinorganisation bekämpfte Beweise für den Klimawandel. ExxonMobil, Texaco, Shell, Chrysler, Ford und General Motors, Industrieverbände wie American Petroleum Institute, US-Handelskammer und National Association of Manufacturers sponserten die Tarnorganisationen.
GCC bekämpfte das Kyoto-Protokoll durch aggressive Fernsehwerbung. Benjamin Santer, einer der renommierten und ehrenhalber beim IPCC-Bericht mitarbeitenden Wissenschaftler, wurde persönlich und bösartig angegriffen, um nicht nur ihn persönlich, sondern auch den IPCC-Bericht zu diskreditieren.
Die wissenschaftlich fundierte Beweislage für einen menschengemachten Klimawandel nahm erdrückend zu. Die zunehmend aggressive, überschießende und zweifelhafte Vorgehensweise gegen die Klimawissenschaft veranlasste Unternehmen wie Shell, BP und andere den GCC zu verlassen.
1998 wurde die Greening Earth Society gegründet. Diese setzte die Idee in die Welt, dass CO2 gut für die Umwelt und die globale Erderwärmung und daher zu begrüßen sei.
Die Cooler Heads Coalition ist die größte bestehende US-Tarnorganisation der Klimawandelleugner in den USA. Sie vereinigt Think Tanks darunter das Marshall Institute, das Heartland Institute und das Competetive Enterprise Institute. Die Finanzierung erfolgt versteckt über Unternehmen und konservative Stiftungsgelder.
Die Abbildung zeigt die Fördergelder der Jahre 2005 bis 2008 von ExxonMobil und den Koch-Brüdern, die in Falschinformationen über den Klimawandel flossen.
“Kontra-Wissenschaftler” im Auftrag der Klimawandelleugner
Früh erkannten Klimawandelleugner die Bedeutung, Wissenschaftler für ihre Ziele zu gewinnen und zu beschäftigen. Die Strategie ist Verunsicherung schüren – in der Wissenschaft und mehr noch bei umweltbewussten Menschen.
Die Verbindung der „Kontra-Wissenschaftler“ zu den Scheinorganisationen bleiben gut verborgen, obwohl sie bestehen – in formellen Ämtern, in Mitgliedschaft in Gremien, als wissenschaftliche Berater oder als angegliederte Experten. Sie halten Vorträge und produzieren „wissenschaftliche“ Materialien gegen den Klimawandel für Think Tanks und Scheinorganisationen.
Konservative Medien als Helfer
Konservative Medien bilden eine Echokammer. Endlos werden die gleichen Scheinargumente und Lügen wiederholt und trugen (auch) zu einem Rechtsruck der politischen Landschaft bei.
Für rechte Kommentatoren sind „Umweltspinner“, Al Gore und der Klimawandel ein Standardziel. Kommentatoren der Fox News von Rupert Murdoch verunglimpfen den Klimawandel, geben Kontra-Wissenschaftlern und Think Tanks die gegen den Klimawandel auftreten breiten Raum. Gegenstimmen bleiben ungehört.
Die New York Post und die Washington Times reihen sich in die Phalanx der Klimawandelleugner an vorderer Position ein. Magazine wie The Weekly Standard, National Review, The American Spectator und The American Thinker tun es ihnen gleich.
Zahlreiche Blogs verstärken heute den Klimawandel verleugnende Medienkanäle. Blogs sind aktuell ein wesentliches Element der Klimawandelleugnungsmaschinerie.
Konservative Politiker als Element der Leugnungsmaschinerie
Die meisten konservativen Politiker stehen dem Klimawandel ablehnend gegenüber. Eine Anerkennung des Klimawandels führt zum Konflikt mit der (eigenen) Idee des „Freien Marktes“ – daher werden staatliche Klimaregulierungen bekämpft.
Der prominenteste republikanische Klimawandelleugner ist der Senator von Oklahoma, James Inhofe. Er behauptete in einer Senatsrede, dass „die globale Erwärmung der größte Schwindel sei, der je dem amerikanischen Volk angetan wurde“. Als Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Öffentlichkeitsarbeit verwandelte er diesen in eine Bastion der Verleugnung des Klimawandels.
George W. Bush institutionalisierte die Leugnung des Klimawandels.
Trump der Klimakiller verlor im November 2020 die Wiederwahl zum amerikanischen Präsidenten – Gott schützt den Planeten! Eine Wiederwahl Trumps wäre ein herber Schlag gegen das globale Klima gewesen, denn das Klima kennt keine Grenzen – Schadstoffe und Treibhausgase verteilen sich um den Erdball – ganz ohne menschliches Zutun.
Donald Trump, Klimakiller und Klimawandelleugner, sprach bei seiner „Umweltschutzrede“ im Sommer 2019 ungerührt die folgende Lüge aus:
“Wir haben nur ein Amerika, wir haben nur einen Planeten, deshalb werden wir jeden Tag während meiner Präsidentschaft für eine sauberere Umwelt und eine bessere Lebensqualität für jeden unserer großartigen Bürger kämpfen”.
Trump kündigte die von Barack Obama unterzeichnete Pariser Klimavereinbarung auf und kippte dadurch ein ehrgeiziges Programm, welches die USA vielleicht an die Spitze des Klimakampfes katapultiert hätte.
Sebsttäuschung ist die einfachste Art der Wirklichkeit zu entfliehen.
Jenny Petalla
Vorgetäuschte Bürgerbewegungen und Kampagnen
Vorgetäuschte Bürgerbewegungen werden von der Industrie, Think Tanks oder Scheinorganisationen ins Leben gerufen. Sie erscheinen als spontane populäre Bürgerbewegungen.
In der Ära Obama blühten sie auf und sabotierten beispielsweise die Gesundheitsreform.
Die von den Gebrüdern Koch finanzierten Think Tanks und Organisationen ermutigten die „Tea Party“ sich auf die Klimawandelleugnung zu konzentrieren. Der Aktivismus der „Tea Party“ stellte die Ablehnung des Klimawandels in eine Reihe mit jener der Abtreibung, Waffen, Homosexuellen, Einwanderern und Steuern.
Internationale Ausbreitung der Leugnung des Klimawandels
Die Klimawandelleugung wurde in den USA geboren und verbreitete sich in Ländern mit konservativen Regierungen wie UK, Canada und Australien. Es entstanden Think Tanks, wie das Instituto Bruno Leoni in Italien oder das Europäische Institut für Klima und Energie (EIKE) in Deutschland.
Alle diese Organisationen netzwerken miteinander, EIKE z.B. mit dem Heartland Institut.
Das Politmagazin Monitor berichtete über Geldflüsse der US-Öl- und Gasindustrie nach Deutschland. Das Heartland-Institut hat eine lange Tradition in der Faktenleugnung. Bevor das Institut als Klimawandelleugner auftrat war es für die Tabakindustrie tätig.
Ein Werbeplakat, welches die Gesundheitsgefahren des Rauchens verharmlost (Übersetzung des Autors: 20.679 Ärzte sagen: „Luckies sind weniger belastend“. „Sie sind geröstet“ – Ihr Halsschutz vor Hustenreiz)
Damals leugneten sie die Tatsache, dass Rauchen gesundheitsschädlich und krebserregend sei. Dieser Kampf ging verloren.
Auch der Kampf gegen die Klimawissenschaft wird verloren gehen. Aber mit der betriebenen Propaganda und der Streuung von Zweifel werden strengere Gesetze, Klima- und Umweltschutzmaßnahmen um Jahrzehnte hinausgezögert.
Wer gehört zum Netzwerk der europäischen Klimawandelleugner?
Die österreichische Zeitung Der Standard fand in Europa eine ganze Reihe von Klimawandelleugnern.
Sie sitzen im Österreichischen Nationalrat, als Abgeordnete im EU-Parlament, führen neoliberale Wirtschaftsverbände und bestimmen die Klimapolitik rechtspopulistischer und -extremer Parteien in Europa. Das Netzwerk umfasst Parteien wie die französische Rassemblement National, die italienische Lega Nord, die österreichische FPÖ und die deutsche AfD.
Zwischen amerikanischen, australischen, kanadischen und europäischen Klimawandelleugnern herrscht ein reger Austausch über Mailinglisten, in Netzwerken und bei Konferenzen. Keine dieser Organisationen ist im europäischen Lobbyregister verzeichnet.
Nach europäischem Recht müssen Vereine und Unternehmen ihre Geldquellen nicht offenlegen. Dies trifft für EIKE, einem deutschen Institut, marktliberale Institute, wie die der FPÖ nahestehende Denkfabrik Austrian Economics Center, das österreichische Hayek-Institut oder den Berliner Think Tank Adelphi zu. Woher die Fördergelder stammen ist unklar.
Konsens der Wissenschaft
2013 vertraten in 12.000 Artikeln zum Thema Klimawandel 97,2% der Wissenschaftler die Ansicht, dass der Anstieg der globalen Erdtemperatur vom Menschen verursacht wird.
Eine neuere Untersuchung 2019 umfasste 11.600 wissenschaftliche Artikel und ergab 100% Zustimmung.
Die Wissenschaft ist sich einig – der Klimawandel ist zu 100% sicher!
Fakt ist: Klimawandelleugner ignorieren die Grundlagen der Physik.
Die derzeit geführte Diskussion über den Klimawandel ist keine wissenschaftliche – die Wissenschaft ist sich längst einig – es ist eine politische Diskussion.
Eine politische Diskussion vertritt Interessen – die Physik hingegen ist unbestechlich und nicht korrumpierbar
Bernhard Lichtberger
Wie effektiv waren die Klimawandelleugner in den USA?
Das Haupteinflussgebiet der Klimawandelleugner war und ist die USA, aber Europa holt auf. Das folgende Diagramm zeigt die Effizienz des Leugnens und Verdrehens von Tatsachen.
Das Diagramm zeigt, wie fatal der Einfluss der Klimawandelleugner in den USA war.
Republikanische Wähler glauben nur zu 20% und demokratische Wähler nur zu 60%, dass der Klimawandel real und vom Menschen verursacht wird.
Die europäischen Bürgerinnen und Bürger sind höchst besorgt über den Klimawandel.
Aus einer aktuellen Eurobarometer-Umfrage der Europäischen Kommission geht hervor, dass sie unionsweite Klimaschutzmaßnahmen befürworten. Mehr als 90% zweifeln nicht am durch Menschen verursachten Klimawandel. In Europa vertrauen die Menschen mehrheitlich noch der Wissenschaft!
Wollen Sie Näheres über die von Klimawandelleugner angewandten Methoden erfahren, damit Sie diese leichter erkennen und dagegen argumentieren können?
Lesen Sie den in Kürze erscheinenden Teil 4 über die Methoden der Klimawandelleugner.
Hier lesen Sie Teil 1: Methoden der Klimawandelleugner versus Klimawissenschaft und Fakten
Hier lesen Sie Teil 2: Die organisierten Klimawandelleugner – Historie und Strategie
Hier lesen Sie Teil 4: Klimawandelleugner – Fünf Merkmale der Wissenschaftsverleugnung
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