Kohlendioxid ist klimatreibend. Die Wissenschaft ist sich über die schädliche Wirkung des in der Atmosphäre durch den Menschen zusätzlich angereicherten Kohlendioxids einig.
Vor der Industrialisierung stellte sich während Jahrtausenden ein filigranes Kohlendioxid-Gleichgewicht ein. Auf der einen Seite die Lebewesen die Sauerstoff ein- und CO2 ausatmen, Vulkanismus und Waldbrände die CO2 emittieren. Auf der anderen Seite Pflanzen, Meere und Verwitterungsprozesse die CO2 aufnehmen.
Die Anreicherung der Atmosphäre mit Kohlendioxid
Industrialisierung, wachsende Weltbevölkerung, Konsum, Agrarwirtschaft und der Siegeszug der individuellen Mobilität sind Ursachen für das Ungleichgewicht. Das fossile Zeitalter bezieht seinen Antrieb aus der Umwandlung fossiler Brennstoffe in Wärme und mechanische Energie.
Kohlendioxid ist neben Wasserdampf das wichtigste Treibhausgas. Beide sind grundsätzlich nicht schädlich. Ohne Treibhausgase wäre die Erde ein unwirtlicher Ort der Kälte von durchschnittlich minus 18,4°C. Aufgrund der Gashülle stellen sich auf der Erde im Mittel lebensfördernde plus 14,9°C ein.
Die Industrialisierung verschob allerdings das ursprünglich vorhandene Gleichgewicht.
Das Diagramm zeigt die Nettoflüsse von Kohlenstoffdioxid in Gt CO2/Jahr. Das Haushaltsungleichgewicht steht für noch unklare Prozesse im Kohlendioxidhaushalt.
Der impulsartige Anstieg der Kohlendioxid Konzentration
Für erdgeschichtliche und evolutionäre Vorgänge ist ein Zeitraum von 150 Jahren nur ein Lidschlag. Impulsartig schlug die Kohlendioxid-Konzentration nach oben hin aus. Diese erhöht sich nicht nur in der Atmosphäre, sondern auch im Ozean – wodurch dessen Säuregehalt steigt.
Die Problematik dieses Störimpulses ist nicht nur der Anstieg der CO2-Konzentration, sondern die ausgelösten Verstärkungseffekte.
Mit dem Kohlendioxidanstieg gekoppelte Verstärkungseffekte
Die mit dem Kohlendioxidanstieg gekoppelten Verstärkungseffekte sind:
- Anstieg der globalen Erdtemperatur,
- Zunahme der Wasserdampfkonzentration – je wärmer die Luft ist, um so mehr Wasserdampf nimmt sie auf – was die Atmosphäre weiter erwärmt,
- Anstieg des Abschmelzens der Gletscher und der Antarktis – die Albedo. steigt – weniger Wärme wird durch weiße Eis- und Schneeschichten reflektiert – die dunkle frei liegende Meeresober- und Landoberfläche, nimmt mehr Sonnenenergie auf – Meer und Land erwärmen sich weiter.
- durch das Auftauen des Permafrostes wird Methan – ein noch wirksameres Treibhausgas als Kohlendioxid – freigesetzt, was den globalen Temperaturanstieg weiter beschleunigt.
Der Kohlendioxidimpuls wirkt wie ein Bowlingeffekt – die Bowlingkugel rollt auf der Bahn, trifft einen vorderen Kegel, der fällt um und mehrere Kegel werden umgestoßen.
Durch den Menschen verursachte Kohlendioxidemissionen
Das Diagramm zeigt die durch den Menschen verursachten CO2-Emissionen von 1870 bis 2016. Deutlich erkennbar der beschleunigte Anstieg ab den 1950er Jahren (Wirtschaftswunder). Nur einen Teil dieser Emissionen nimmt das Erdsystem auf, der verbleibende Rest erhöht die CO2-Konzentration.
Globaler Erdtemperaturanstieg – Kohlenstoffdioxidkonzentration – Sonnenaktivität
Das Diagramm zeigt den laufenden Anstieg der globalen Erdtemperatur parallel mit der CO2-Konzentration. Die im typischen 11-Jahreszyklus schwankende Sonnenstrahlung zeigte in den letzten Jahrzehnten geringere Maxima und ist daher am Anstieg der globalen Erdtemperatur nicht beteiligt. Derzeit befindet sich die Sonne gerade in einem Intensitätsminimum.
Einwände von Klimawandelskeptikern
Vereinzelt gibt es Strömungen die den Kohlendioxid- und Erdtemperaturanstieg als vorteilhaft ansehen. Sie meinen CO2 sei günstig für das Pflanzenwachstum und bestimmte Gebiete der Erde profitieren von steigenden Temperaturen. Tiere und Pflanzen würden sich zudem an die veränderten Bedingungen anpassen.
Widerlegung
Grundsätzlich regt CO2 das Pflanzenwachstum an. Das ist richtig. Es wirkt aber nicht nur ein Faktor auf die Pflanzen ein. Beispielsweise sinkt der Ertrag von Getreidepflanzen um 10%, wenn die Temperatur um 1°C steigt.
Unberücksichtigt bleibt außerdem die zunehmende Häufigkeit von beobachteten Dürreperioden im Wechsel mit Starkniederschlägen, die sich ebenfalls negativ auf das Pflanzenwachstum auswirken.
Die Zeiträume in denen Tiere und Pflanzen sich an Umweltbedingungen anpassen können, sind um Zehnerpotenzen länger als die rasende Veränderung, die gerade stattfindet.
Der Klimawandel geschieht rapide, viel schneller als wir begreifen und er wird viel länger anhalten als wir uns vorstellen.
Die weltweiten Nachteile des Klimawandels übersteigen bei weitem mögliche begrenzte lokale Vorteile.
Der impulsartige Anstieg der Erd- und Ozeantemperatur sowie des Kohlendioxids bedroht Menschen, Tier- und Pflanzenarten.
Analyse
Argumentationsfehler: Rosinenpicken
Desinformationsqualität: Spekulativ
Intention: Verniedlichung des Problems
Argumente | Beschreibung | Beurteilung |
Argument 1 | Pflanzen und einige Regionen werden vom CO2-Anstieg profitieren | Argument 1 ist richtig. |
Argument 2 | Versteckte Annahme: Wenn man alle negativen und positiven Aspekte zusammenzählt, ist der Nettoeffekt gut | Argument 2 ist falsch. Es konzentriert sich auf einige wenige gute Auswirkungen und ignoriert die überwältigende Zahl der negativen Effekte |
Falsche Schlussfolgerung | Der CO2– und Temperaturanstieg ist gut. |
Siehe auch Teil1, Teil2, Teil3 und Teil4 zur Klimawandelleugner-Thematik.