Teil 2: Die organisierten Klimawandelleugner – Historie und Strategie

Klimawandelleugner

CC BY-SA 4.0 Karikatur von Gerhard Meser

Die Motivation der Klimawandelleugner reicht von ökonomischen bis zu persönlichen Gründen. . Die meisten lehnen staatlich regulierende Eingriffe wie die Kontrolle der CO2-Emissionen ab.

Die Folgen des durch fossile Brennstoffe angetriebenen Kapitalismus traten unbeabsichtigt und unerwartet auf. Auswirkungen, wie der Anstieg der globalen Erdtemperatur und der dadurch ausgelöste Klimawandel werden als Angriff auf das kapitalistische Wirtschaftssystem verstanden.

Die USA als extremer Vertreter und Erfinder des „Freien Marktes“ erfand die Klimaleugnerbewegung, um diesen Angriff abzuwehren.

Interessieren Sie die Interessensgruppen hinter dieser Bewegung und wer die Geldgeber sind? Dann lesen Sie weiter.

Historie und Strategie der Klimawandelleugner

Als Reaktion auf die Errungenschaften der 1960er und 1970er Jahre und die entstandenen Umweltbehörden und -vorschriften entlastete Reagans Verwaltung den privatwirtschaftlichen Bereich.

Die Bemühungen den Umweltschutz einzuschränken, führten zu heftigen Protesten – Umweltaktivisten bewiesen Stärke. Die Regierung musste zurückrudern und ihre umweltfeindlichen Äußerungen und Aktionen mäßigen.

Diese negativen Erfahrungen veranlasste konservative Kräfte und Vertreter der Industrie zu einer geänderten Vorgangsweise. Die von Lobbyisten geförderten Denkfabriken entdeckten im Schüren einer Umweltskepsis und Zweifel an wissenschaftlichen Erkenntnissen und Wissenschaftlern ein wirksames Mittel.

Der Schock der Gründung des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion der „Roten Gefahr“ wurde als neuer Feind die „Grüne Gefahr“ gefunden.

Die Clinton-Gore Regierung unterstützte den Umweltschutz. Dies schürte die Angst der Profiteure der Fossilindustrie vor nationalen und internationalen Umweltschutzbestimmungen – der „Freie Markt“ sah sich in Gefahr. Diese Ängste verstärkten sich mit der Gründung des IPCC durch die UN und die WMO (World Meterological Organisation).

Die Aufgabe des IPCC war und ist es den jeweils aktuellen gesicherten Stand der Klimaforschung zu einem Sachbericht für die Politik zusammenzustellen.

Wie reagierten die Klimawandelleugner?

Der Zusammenschluss der Klimawandelleugner mit der Industrie

Der konservative Mainstream, verankert in Denkfabriken und Stiftungen schloss sich mit Vertretern der Industrie für fossile Brennstoffe und anderen Bereichen der amerikanischen Wirtschaft zusammen. Nicht die ökologischen Folgen des Klimawandels wurden bekämpft, sondern die befürchteten Einschränkungen des angestrebten ungezügelten Wirtschaftswachstums.

Wenn Eigentum und Reichtum in Gefahr sind werden ungeheure Kräfte frei.

Die Erfindung der “Klimawandelskeptiker”

Dieses Bündnis aller Klimawandelleugner hob die Umweltskepsis auf eine neue Ebene. Sie verunglimpfte generell Klimawissenschaft als „Schrottwissenschaft“. Peer-Reviews die wissenschaftliche Objektivität garantieren wurden angegriffen.

Mit dem Ergebnis einer gewachsenen Umweltskepsis frei von Reflexionsvermögen und Kritikfähigkeit.

Um zu täuschen, ist dem Blender jedes Mittel recht.

Katharina Eisenlöffel

Das Kyoto-Protokoll von 1997 und die Antwort der Leugnermaschinerie

Das Kyoto-Protokoll von 1997 (dieses legte erstmals internationale Klimaziele fest) und die Klimakonferenz in Kopenhagen (2°C-Ziel für die maximale Erderwärmung) empfanden die Klimawandelleugner als vehemente Bedrohung.

Die Angriffe auf den Umweltschutz wurden verstärkt und ausgedehnt. Eine gigantische Lügenmaschinerie wurde angeworfen.

Die Akteure der Klimawandelleugnermaschine

Die Hauptakteure der Leugnungsmaschine

Die Abbildung zeigt einige der Hauptakteure, der in den USA aufgebauten und laufenden Leugnungsmaschine. Die Verbrennung fossiler Brennstoffe ist die Hauptquelle der Treibhausgasemissionen, weswegen ExxonMobil, Peybody Coal und Industrieverbände vermehrt die Angriffe auf Klimawissenschaft und -politik unterstützten.

Konservative Denkfabriken, einzelne „Kontra-Wissenschaftler“ und Scheinfirmen wurden finanziert, um Argumente gegen den Klimawandel zu finden und zu verbreiten.

Zahlreiche Energieunternehmen, Unternehmen der Stahl-, Forst- und Bergbauindustrie, Automobilkonzerne (Chrysler, Ford und General Motors) sowie große Verbände wie die US-Handelskammer schlossen sich dieser Klimawandelleugnungsmaschinerie an.

Länder die das Kyoto-Protokoll ratifizierten

Die Schwächung der Klimawandelleugner durch das IPCC und die Kyoto-Vereinbarung – die folgende Stärkung durch George W. Bush

Der zweite Sachstandsbericht des IPCC und die Annahme des Kyoto-Protokolls riss Löcher in den Leugnungsverband. BP und andere Unternehmen unterstützten die Klimawandelleugnung nicht weiter.

Die US-Klimapartnerschaft wurde gegründet. Die Unternehmen akzeptierten die Unvermeidbarkeit der Kohlenstoffreduzierung. Mit dem Amtsantritt von George W. Bush wurde allerdings die Verleugnung des Klimawandels wieder aufgenommen und institutionalisiert. Die fossile Brennstoffindustrie atmete auf.

Barack Obama und ein Richtungswechsel der US-Regierung

Dann wurde Barack Obama Präsident und Al Gore Vizepräsident. Die Gesetzgebung änderte die Richtung. Dies bewirkte eine enorme Lobbyarbeit der Unternehmen, um die Maßnahmen des Präsidenten, des Repräsentantenhauses, des Senats und die internationalen Klimaschutzbemühungen zu unterlaufen und zu schwächen.

Die Lobbyisten attackierten zunehmend die Klimawissenschaft und einzelne Wissenschaftler. Sie diskreditierten diese als unglaubwürdig mit wissenschaftlich haltlosen Behauptungen. Unternehmen wie ExxonMobil und Verbände wie der US-Handelskammer finanzierten mit beträchtlichen Mitteln diese Vorgehensweise.

Das Cato Institut – eine der Zentralen der Klimawandelleugner

Konservative Stiftungsgründer, Stiftungen und Denkfabriken

Großzügig verteilte finanzielle Mittel führten zur Gründung des Cato-Instituts (C. Koch), von Americans for Prosperity (D. Koch) und des Comittee for a Constructive Tomorrow (R.M. Scaife) – die drei Grundpfeiler der Leugnungsmaschinerie.  

Mit der Gründung dieser Modelle – Stiftung, Think Tanks bleiben die wahren Finanziers – Förderer der Klimawandelleugung – im Hintergrund.

Sie veranstalteten Anti-IPCC-Konferenzen, sponserten Politiker und fanden auf diese Weise Wege, die Klimapolitik zu beeinflussen.

Wollen Sie Näheres über die organisierte Klimawandelleugnerbewegung erfahren oder haben Sie Fragen?

Lesen Sie den bereits erschienenen Teil 1: Methoden der Klimawandelleugner versus Klimawissenschaft und Fakten

Lesen Sie den in Kürze erscheinenden Teil 3 über die Strategien und Methoden der organisierten Klimawandelleugner.

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