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Erderwärmung
Der Mensch verursacht beginnend mit dem Zeitalter der Industrialisierung eine exponentiell zunehmende aus der Sicht paläontologischer Zeiträume impulsartige Störungsspitze – diese führt unter anderem zu einer globalen Erderwärmung. Wissenschaftler bezeichnen dieses Zeitalter als das anthropogene „Das vom Menschen Beeinflusste“. Ein Begriff beschreibt das aktuelle Geschehen sehr gut: „The Great Acceleration“ – oder auf deutsch: „Die große Beschleunigung“. Die rasante Veränderung der Naturdeformationen, die Entwicklung des Energiebedarfs, die Leistungsfähigkeit der Computer, die explodierende Mobilität und digitale Kommunikation sind äußere sichtbare Anzeichen einer sich mit Vollgas beschleunigenden Welt. In der gesamten Erdgeschichte gibt es kein annähernd vergleichbares Vorbild. Die Reaktionen des Gesamtsystems sind nur bedingt vorhersehbar und damit besonders gefährlich.
Die Wissenschaftler sind sich einig. Alle beobachteten Reaktionen sind überwiegend auf den menschlichen Einfluss zurückzuführen. Vor 28 Jahren (1992) unterzeichneten 1.700 unabhängige Wissenschaftler, darunter die Mehrheit der lebenden Nobelpreisträger, eine Warnung an die Menschheit die Umweltzerstörung einzudämmen. 2017 unterschrieben 15.364 Wissenschaftler aus 184 Ländern neuerlich eine Warnung, in der sie auf die wachsenden Gefahren des Klimawandels hinwiesen. In einer Untersuchung von 11.944 wissenschaftlichen Artikeln zum Thema Klima aus dem Jahre 2013 vertraten 97,2% der Autoren die Ansicht, dass der Anstieg der globalen Erdtemperatur vom Menschen verursacht ist .
Eine neuere Untersuchung 2019, nur sechs Jahre später kommt zum eindeutigen Schluss die vom Menschen verursachte Erderwärmung sei weiter angestiegen. Die abgerufenen 11.602 Artikel teilten zu 100% die Meinung eines durch den Menschen verursachten Klimawandels.
1992 dient der erste Klimareport des IPCC als Grundlage für die in Rio de Janeiro verabschiedete Klimarahmenkonvention. Die Klimarahmenkonvention erklärt die Erderwärmung zur größten Herausforderung der Menschheit. Die CO2-Emissionen sollen bis 2050 um mindestens 60% verringert werden.
1997 werden im Kyoto-Protokoll verbindliche Zielwerte festgeschrieben. Es dauert weitere 8 Jahre internationaler Verhandlungen bis 2005 das Kyoto-Protokoll in Kraft tritt. Die beiden Länder mit den größten CO2-Emissionen China und die USA unterschreiben das Protokoll nicht. Sie stellen sich außerhalb der Staatengemeinschaft und beeinträchtigen das Erdsystem auf Kosten anderer Nationen. 176 Länder verpflichten sich zum Klimaschutz. Der CO2-Ausstoß hingegen zeigt sich von diplomatischen Verhandlungen unbeeindruckt und steigt weiter an. 2015 wurden mit dem Pariser Abkommen erstmals völkerrechtlich verbindliche Zielwerte in den Industrieländern festgelegt. Es trat im November 2016 in Kraft. Es sieht vor, die globale Erwärmung durch Minderung der Emission von Treibhausgasen deutlich unter zwei Grad Celsius zu senken. Um dies zu erreichen müssen die jährlichen CO2-Emissionen bis 2050 neutralisiert werden. Das Abkommen sieht kein klares Bekenntnis zu einem Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe vor und vereinbart auch keinen Schadenersatz für Staaten, die unschuldig mit realen Folgen des Klimawandels zu kämpfen haben.