Haben Sie Angst vor dem Klimawandel und der Umweltzerstörung? Was tun Sie dagegen? Was können wir tun? Was kann die Gesellschaft tun?
Handlungen Einzelner stoppen den Klimawandel und die Umweltzerstörung nicht, aber Sie können trotzdem etwas tun. Angesichts der Verschärfung der Klimakrise sind sich Wissenschaftler und Experten einig, dass nur eine Systemänderung hilft. Auch wenn individuelle Handlungen alleine nicht ausreichen, um die Erderwärmung zu stoppen oder umzudrehen, bedeutet das nicht, dass wir nichts tun können. Zunehmend suchen Dürren, Überschwemmungen und extreme Wetterlagen verschiedene Gegenden der Welt heim. Weder Europa, Amerika, noch Sibirien und Grönland bleiben verschont.
Flugreisen vermeiden – PKW-Fahrten minimieren
Langstreckenflüge erzeugen für den Transport einer Person die Jahresemission eines Durchschnitts-PKW, das sind zwei Tonnen CO2. Wechseln Sie, wann immer es möglich ist vom Flugzeug auf die Bahn. Bei Strecken bis 1.000 Km sparen Sie nicht nur CO2, sondern vor allem Zeit und Nerven. Die Reise mit der Bahn bringt Sie von Stadtzentrum zu Stadtzentrum. Die Reisezeit wird mit gemütlichem Sitzen im Zug, Lesen, Plaudern, Essen, Schlafen statt Gehetze zum Airport, lästige langatmige Sicherheitschecks, Warten auf Boarding und Stress bei der Fahrt ins Zentrum am Ziel belohnt.
Reisen mit der Bahn
Der Autor selbst, früher ein überzeugter Autolenker, nutzt nunmehr die Bahn und genießt die gewonnene Bewegungsfreiheit zum Lesen, Arbeiten und Schlafen. Zudem ist die Bahn schneller als der PKW. Die Eisenbahn weist unter allen Verkehrsmitteln den ökologisch kleinsten Fußabdruck auf. Fahren Sie statt mit dem Auto mit der Bahn oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln. Sie werden mit einem ausgeruhten Ankommen belohnt. Das Reisen mit der Bahn ist vergnüglich verglichen mit ungeduldigem Warten im Stau, eigener permanenter Aufmerksamkeit auf der Überholspur und rücksichtlosen Fahrern. Wird ein Großteil der elektrischen Energie durch erneuerbare Energieträger zur Verfügung gestellt, schneiden Elektroautos ökologisch wesentlich besser ab als fossile Treibstoffautos. Ein Beitrag gegen den Klimawandel und die Umweltzerstörung.
Der Autor lebt in Wien und genießt die Vorzüge dieser wunderbaren Stadt. Mittlerweile besitzt er kein Auto mehr. Er (er)spart sich Reperaturkosten, Versicherungsgebühren, Mautkosten, Parkkosten und Verkehrsstrafen. Er spart tankbefreit Nerven bei der unvermeidlichen endlosen Parkplatzsuche. Für notwendige Transporte nutzt er Carsharing als bequeme und kostengünstige Lösung.
Fahren Sie mit dem Rad, gehen Sie zu Fuß, benützen Sie U-Bahn, Straßenbahn und Bus. Das belohnt Sie mit dem Entdecken kleiner Cafes, originellen Geschäften oder idyllischen Hinterhofgärten. Die Erde und ihre eigene Gesundheit danken Ihnen für eingesparte zwei Tonnen CO2 und einen gesunden Kreislauf.
Ernährungsumstellung
Fleisch ist ein industrielles Erzeugnis. Abgepackt unter Vakuumverschluss wird es zum anonymen Produkt. Der Gedanke an ein Tier kommt gar nicht erst auf. Das Leiden der Tiere in Fabriken, Aufzucht, Schlachtung und Transport kommt einem nicht mehr in den Sinn. Für die Haltung von Rindern und Schweinen werden enorme Mengen an Wasser, Futtermittel und Land benötigt. Der Nährwert hingegen, der aus diesen Nahrungsmitteln gezogen wird ist verglichen mit Feldfrüchten und Obst minimal. Für das Anpflanzen von Soja und Mais als Futtermittel (und zur Erzeugung von Bio-Treibstoff) werden Regenwälder im Amazonas und Indonesien abgeholzt oder niedergebrannt, um Anbauflächen zu „gewinnen“. Gemeinsam können wir gegen den Klimawandel kämpfen und die Umweltzerstörung beenden.
Rinderzucht und Umweltzerstörung
In Feedlots werden Rinder in wenigen Wochen hochgemästet. Innerhalb weniger Monate legen die Tiere 180 kg zu, während bei normaler Weidehaltung die Tiere drei Jahre Wachstum benötigen bis sie schlachtreif werden. Die Rinder werden mit Östrogenen und Antibiotika behandelt damit sie schneller wachsen und nicht an den Folgen der Massentierhaltung krepieren. Gesunde Tiere brauchen keine Antibiotika. Tiergesundheit und Wohlbefinden steht im Widerspruch zur Haltung von Rindern auf engem Raum. So gehaltene Rinder benötigen zwangsläufig Antibiotika, um Atemwegsprobleme und Leberabszesse zu bekämpfen. Diese Tiere leiden routinemäßig unter Blähungen und Azidose.
Futtermittelproduktion zu Lasten der Regenwälder
Die Futtermittelproduktion für Rindfleisch ist für schnelle Erschöpfung der Grundwasserversorgung, Verschmutzung durch Nähr- und Pestizide, großräumige Entwaldung und Landumwandlung verantwortlich. Mais- und Sojabohnen aus den USA, Argentinien und Brasilien sind gentechnisch für eine hohe Herbizid Toleranz verändert. Dies führt zu einem dramatischen Anstieg des Einsatzes von Glyphosat-Herbiziden und der ungewollten Entwicklung von resistenten “Superunkräutern”. Als Reaktion darauf wurde die nächste Generation von Genpflanzen modifiziert, um giftigere Herbizide wie 2,4-D und Dicamba zu tolerieren. Riesige Güllemengen verseuchen das Grundwasser. Methan wird in der Atmosphäre angereichert – die Umweltzerstörung schreitet voran.
Österreichische und deutsche Bürger verspeisen im Jahr ungefähr 90 Kilogramm Fleisch. Das sind 1,7 kg pro Woche oder 250 Gramm jeden Tag. Kann das gesund sein?
Vorwiegend pflanzliche Ernährung verringert Ihren ökologischen Fußabdruck erheblich und Sie werden mit dem positiven Effekt veganer/vegetarischer Ernährung auf ihre Gesundheit belohnt.
Plastikvermeidung
Wir haben die Erdoberfläche und die Meere mit unserem Plastikabfall überflutet und decken damit alles zu, alles. Das Plastik tötet Meerestiere, infiltriert unsere Nahrung und dringt in winziger Partikelform in unsere Körper ein. Auf den Ozeanen schwimmen Plastikmüllhalden ungeheuren Ausmaßes. Am Meeresboden bewegen sich mit den Strömungen Plastikwolken, die sich bevorzugt an Futterplätzen der Meeresbewohner absetzen – der Mensche löst gedankenlos eine unglaubliche Umweltzerstörung aus.
Verweigern Sie Plastikeinwegverpackungen, benutzen Sie wiederverwendbare Einkaufstaschen – Papier und Stoff. So schützen Sie uns alle vor stinkenden, ungesunden, alles erstickenden Plastikteilen aus Chemikalien. Einwegplastikbecher für einen Schluck Wasser oder einen schnellen Café unterwegs sind ein Verbrechen an der Umwelt. Genießen Sie ihren Cafe doch in aller Ruhe in einem netten Lokal bei der Lektüre ihrer Lieblingszeitung. Fische schreien nicht, Schildkröten haben keine Stimme – stellen sie sich das panische Geschrei und Gebrüll der gepeinigten Tiere vor, wenn sie eine vom Menschen gehörte Stimme hätten. Hören Sie es?
Energieverbrauch und Energieerzeugung
Energie wird heutzutage vornehmlich aus fossilen Brennstoffen gewonnen. Ein Viertel wird für die Erzeugung von Strom und Wärme verbraucht, Ein Viertel geht zu Lasten der Land- und Forstwirtschaft, 21% verbraucht die Industrie und 14% der Verkehr. Den Rest konsumierten Privathaushalte.
Wohnen Sie in einem Haus? Dann montieren Sie auf Ihrem Dach Photovoltaik- oder Solarpanels zur Strom- und Warmwassererzeugung. Senken Sie Ihre Kosten durch den Einbau einer Wärmepumpe und eines Wärmetauschers und eventuell eines Stromspeichers. Verkaufen Sie überschüssigen Strom an ihren Stromversorger. Werden Sie unabhängig und machen Sie einen Schritt in Richtung Selbstversorgung und Selbstverantwortung. Stoßlüften Sie anstatt Geld beim gekippten Fenster hinauszuheizen. Bauen Sie besonders gut isolierte Fenster ein und verbessern Sie die Dämmung Ihres Hauses. Duschen sie nur drei Minuten anstatt der gewohnten fünfzehn Minuten – Singen sie beim Sich-Abtrocknen. Kaufen sie energiesparende Geräte. Nutzen Sie die frische Kraft der Sonne zum Trocknen Ihrer Wäsche. Die keimfreie Wäsche und der Frischegeruch des durchs Gewebe säuselnden Windes werden ihren Geruchssinn verwöhnen.
Nachhaltige Produkte kaufen
Fallen Sie nicht auf Greenwashing herein – das sind Werbeinhalte von Firmen die zwar Nachhaltigkeit versprechen aber nicht einhalten. Aluminiumkapseln für Kaffee sind nicht nachhaltig, auch wenn dies noch so attraktive Schauspieler vorgaukeln. Es gibt unzählige Runde Tische zur Nachhaltigkeit – für Rindfleisch, Sojaproduktion, Palmölproduktion oder Fischzucht. An diesen runden Tischen sitzen Vertreter genau jener Firmen, die durch Skandale wie Umweltschädigung, Kinderarbeit, Ausbeutung und Gewalt bekannt geworden sind. Sie produzieren besonders billig, um besonders gut zu verdienen. Kaufen Sie nur Fleisch, Obst und andere Lebensmittel, deren Herkunft sie kennen. Wenn Bio auf den Produkten aufgedruckt ist, dann bedeutet dies nicht, dass es auch nachhaltig produziert wurde. Die Versuchung für Geschäftsleute ist groß, mit dem einsilbigen Aufdruck BIO den Gewinn zu erhöhen. Vielleicht erzeugen Sie ihre Bioprodukte selbst – im Garten, auf Ihrem Balkon (Tomaten gedeihen auch in Pflanzgefäßen wie anderes Gemüse auch).
Kaufen Sie ihr Gemüse und Obst beim Bauernmarkt nebenan. Bestellen Sie beim Biobauern Ihrer Wahl – viele liefern bequem ins Haus. Kaufen Sie lokale saisonale Produkte, die haben keine langen Transportwege. Erdbeeren, im Frühling selbst gepflückt, schmecken einfach besser und sind nicht mit jenen roten Früchten vom anderen Ende der Welt zu vergleichen.
Wahlen alleine machen noch keine Domkratie
Barack Obama
Forderung politischer Maßnahmen und Veränderungen
Einzelpersonen stellen keine Subventionen für saubere Energie bereit oder legen Preise für CO2 fest, aber Regierungen könn(t)en das. Wir brauchen Politiker, die sich für eine klimafreundliche Politik stark machen, sich einsetzen. Es braucht Menschen die Politiker mit skrupellosem Vorgehen gegen Dörfer zur „Rettung“ der Kohleindustrie abwählen. Es braucht Bürger, die auf die Straße gehen und gegen die Lethargie der Politik ankämpfen.
Der Klimawandel ist keine Frage politischer oder religiöser Überzeugungen – er ist eine lebensbedrohende Krise für alle Menschen.
Stellen Sie sich vor jeder Wahl die Frage: „Wer kümmert sich um mich und den Planeten?“ Sie haben nur eine Stimme, aber viele haben viele Stimmen und dann werden diese Vielen unüberhörbar.