Zunehmende Flächenbrände durch Klimawandel sind in Australien, im Westen der USA, in Sibirien, in den Mittelmeerländern und in anderen Weltteilen zu beobachten. Pro Jahr brennt auf der Welt eine Fläche der Größe Indiens nieder, begleitet von ungeheuren Mengen CO2.
Aktuelle Dürre in den USA verblasst gegen die mittelalterliche Rekorddürre
Die aktuelle Dürre in der USA verblasst gegen die mittelalterliche zwischen 900 bis 1300 n. Chr. Der Westen der Vereinigten Staaten erlebt eine schwere mehrjährige Dürre, die beispiellos ist. Die erhöhte Trockenheit im Westen der Vereinigten Staaten scheint eine natürliche Reaktion auf die Klimaerwärmung zu sein. Wissenschaftler befürchten eine langfristige schwerwiegende Zunahme der Trockenheit im Westen Nordamerikas durch den Klimawandel. (Quelle: Edward R. Cook, Connie A. Woodhouse, C. Mark Eakin, David M. Meko, David W. Stahle: Long-Term Aridity Changes in the Western United States, Science 306, November 2004, S. 1015–1018 science 306 ). Die Klimaleugung in den USA hält an – siehe auch: klimacrash – Trump .
Ab 1915 nehmen die Dürren im Westen der USA deutlich zu (siehe Diagramm). Im neuen Jahrhundert steigen sie als Folge des Klimawandels rapide an. Das Auftreten der Flächenbrände durch den Klimawandel wird auf großräumig veränderte Zirkulationsmuster der Atmosphäre und der Ozeane zurückgeführt (Quelle: S.-Y. Simon Wang, Lawrence Hipps, Robert R. Gillies, Jin-Ho Yoon: Probable causes of the abnormal ridge accompanying the 2013-14 California drought: ENSO precursor and anthropogenic warming footprint. Gephysical Research Letters 41, Nr. 9, Mai 2014, S. 3220–3226. Artikel Wang et al. ).
Flächenbrände in Australien werden sich bis Mitte des Jahrhunderts verdoppeln
Die Flächenbrände durch den Klimawandel in Australien verdoppeln sich bis Mitte des Jahrhunderts. Zu diesem Schluss kommt der Bericht der California Natural Ressources Agency (Quelle: Dixon, Lloyd; Tsang, Flavia; Fitts, Gary: The Inpact of Changing Wildfire Risk on California’s Residential Insurance Market; A Report for: California’s Fourh Climate Change Assessment, California Natural Ressources Agency, August 2018 Report). Betreibt die Menschheit weiter Business as Usual, dann werden sich die von Waldbränden betroffenen Gebiete in Australien bis Ende des Jahrhunderts vervierfachen.
Durch Großfeuer beschädigte Infrastruktur in Australien
(CC gemeinfrei, Melissa Classy)
Ursachen für die Waldbrände
Gezielte Flächenbrände werden in den Regenwäldern gelegt, um sie für den Anbau von Ölpalmen oder Soja oder auch für Weiden zur Viehzucht zu nutzen. Bis 2030 könnte Amazonien 55% seines Regenwaldbestandes verlieren, dann wird das verbleibende Waldgebiet zu klein, wodurch das regionale Regenwaldklima zusammenbricht. Die Folge sind Dürren, denen natürliche Waldbrände folgen . Ähnliche Probleme zeigen sich in Südostasien . Im Mittelmeerraum vervierfachte sich die durchschnittliche jährliche Brandfläche seit 1960. In Portugal verzehnfachten sich die Brände seit 1980, wodurch Portugal unter den Mittelmeerländern einen bedauerlichen Spitzenplatz belegt.
Die Ursachen der Waldbrände sind nur zu 4% auf natürliche Ursachen wie Blitzschlag zurückzuführen. Meist entzündet sich zuerst das Gras und der trockene Unterwuchs, so entstehende Bodenfeuer können leicht gelöscht werden. Falls es jedoch zu einem Lauffeuer wird, auf die Baumwipfel überspringt, dann führt dies zu einer rasanten Ausbreitung der Flammen. Baumkronenfeuer sind schwer zu löschen. Dehnt sich das Feuer zu einem Totalbrand aus, dann kann es nicht mehr gelöscht werden.
Überwiegend ist der Mensch, indirekt oder direkt, fahrlässig oder vorsätzlich an den Bränden schuld.
Tödliche Feuersäulen – Feuertornados
Zunehmende Flächenbrände durch den Klimawandel erhöhen die Gefahr von Feuertornados. Bei Flächenbränden können tödliche Feuersäulen – Feuertornados genannt – entstehen (Quelle: Forthofer, Jason M.: Brandkatastrophen – tödliche Feuersäulen; Spektrum der Wissenschaft 4.20, S52-59, 2020). Feuertornados sind kilometerohe brennende Säulen mit Windstärken, wie sie bei Tornados herrschen. Sie entstehen bei Großbränden und treten bei stark verwirbelten Feuersbrünsten auf. Ein Feuertornado erreicht eine ungeheure Zerstörungskraft, nicht nur dass er alles verbrennt, er macht Häuser dem Erdboden gleich, entwurzelt Bäume oder knickt Hochspannungsmasten wie Streichhölzer.
Die Basis eines tobenden Feuertornades beträgt mehrere hundert Meter. Windgeschwindigkeiten bis 300 km/h und Spitzentemperaturen von 1500°C treten auf. Die tödliche Feuersäule rotiert, heiße Luft steigt auf und saugt an der Basis Luft nach. Heiße leichte Luft strömt immer schneller nach oben, dabei wird sie immer dünner, der Querschnitt verjüngt sich und die Rotationsgeschwindigkeit nimmt zu. Zusätzlich Informationen über Forschung an Feuertornados siehe: Feuerlabor).
Zunehmende Flächenbrände durch den Klimawandel sind eine Gefahr für die Menschen, die Wohnhäuser, die Lebensvielfalt und das Klima.
Vermeidung von Waldbränden
Die Forstwirtschaft ist gefragt: Verzicht auf Kahlschläge oder die Anpflanzung fremdländischer brandanfälliger Bäume – statt dessen Pflege natürlicher Wälder. Die Pflanzung von Eukalyptus-Monokulturen in Portugal verdrängte die vormals dominierenden feuerfesten Korkeichen. Ein Beispiel für die negativen Folgen einer unpassenden Forstwirtschaft. In besonders gefährdeten Gebieten sollten Neuansiedlungen vermieden werden. Eisenbahnlinien und Stromleitungen, oftmals Auslöser von Bränden, müssen an die Brandschutzerfordernisse angepasst errichtet werden. Die Anlage von Infrastruktur durch vormals unberührte Wälder schafft Gefahren durch den damit verbunden Zustrom an Menschen. Brandrodungen sollten gesetzlichen Vorgaben unterliegen, häufig bilden sie die Ursache für sich unkontrolliert ausbreitende Brände. Eine wichtige Aufgabe kommt der Forstwirtschaft ebenfalls zu: die Wiederaufforstung neuer Wälder, die sich an natürlich vorkommenden Baumbeständen orientieren sollte.